Spuren der Liebe hinterlassen
Den Abschlussgottesdienst der vierten Klassen feierten Schüler/innen, viele Eltern und Großeltern in der Kapelle des Lilienhofes mit Prälat Johannes Oppolzer. Das Thema hieß „Spuren der Liebe hinterlassen“. Eine Geschichte aus Afrika und die Bibelstelle „Die Frage nach dem wichtigsten Gebot“ (Lk 10,25-28) luden uns zum Nachdenken ein, wie kann ich Spuren der Liebe hinterlassen? Als Andenken an den Gottesdienst erhielten alle Schüler/innen eine Fußspur, die Kinder der dritten Klassen bemalt und mit einem Spruch versehen hatten:
- Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen.
- Wenn meine Spur nicht vergehen soll, kommt es auf meine Schritte an.
- Das Glück wird barfuß gefunden entlang des Weges und nicht am Ende der Straße.
- Die Spur deiner eigenen Lebendigkeit führt dich zu Gott, der die Quelle des Lebens ist.
- Tritt in Gottes Spuren. Er hat deine Schuhgröße und führt dich auf sicheren Wegen.
- Hoffen heißt Spuren aufnehmen, aufmerksam sein heißt Spuren lesen, Vertrauen heißt Spuren verfolgen und meinen Weg gehen heißt Spuren der Liebe hinterlassen.
Nach dem Gottesdienst konnten wir bei einer „Biblischen Agape“ mit Früchten, Aufstrichen, Fladenbrot und Bibelkuchen uns stärken und gemütlich die Volksschulzeit ausklingen lassen.
Geschichte aus Afrika:
Ein König schickte seine beiden Söhne Tambu und Rafiki hinaus, um sich in den Dörfern umzusehen. Sein Auftrag lautete: "Hinterlasst Zeichen auf eurem Weg!" Die beiden Söhne machten sich auf den Weg.
Nach wenigen Schritten schon begann Tambu Zeichen zu machen. Er knüpfte einen Knoten in ein hohes Grasbüschel, dann ging er ein Stück weiter und knickte einen Zweig an einem Busch. Dann knüpfte er wieder einen Knoten ins Grasbüschel. So war der ganze Weg, den er ging, voller Zeichen. Aber er zog sich von allen Menschen zurück und sprach mit niemandem.
Ganz anders verhielt sich sein Bruder Rafiki. Er machte keine Zeichen am Weg. Aber im ersten Dorf setzte er sich zu den Männern im großen Palaverhaus, hörte zu, aß und trank mit ihnen und erzählte aus seinem Leben.
Im nächsten Dorf schloss Rafiki Kontakt mit einem Jungen, der ihn in seine Familie mitnahm und in die Dorfgemeinschaft einführte.
Im dritten Dorf bekam Rafiki von einem Mädchen bei sengender Hitze einen kühlen Trunk angeboten und durfte das Dorffest mitfeiern.
Tambu bekam von alledem nichts mit; er hatte Arbeit mit seinen Grasbüscheln und geknickten Zweigen.
Als die beiden Brüder nach ihrer Heimkehr dem Vater von ihren Erlebnissen erzählten, machte er sich mit ihnen auf den Weg um selbst zu sehen, welche Spuren seine beiden Söhne hinterlassen hatten.
Überall, wo sie hinkamen, wurde Rafiki mit seinem Vater herzlich aufgenommen, Tambu, den aber kannte kein Mensch.
"Ich verstehe nicht, warum mich keiner kennt", sagte Tambu "alle sind zu Rafiki freundlich, der nichts anderes als geschaut und unnützes Zeug gesprochen und so die Zeit vertan hat. Kein einziges Grasbüschel hat er geknüpft und wird von allen gekannt und geehrt.“
Da sagte sein Vater: "Es gibt noch andere Zeichen als Grasbüschel, mein Kind: Das sind Zeichen, die ein Mensch in den Herzen anderer Menschen hinterlässt, wenn er zu ihnen geht, mit ihnen spricht und ihnen seine Freundschaft zeigt. Solche Zeichen in den Herzen der Menschen bleiben, wenn die Grasbüschel längst von Tieren gefressen oder vom Wind weggetragen sind."
Da sagte Tambu: "Ich will auch lernen, solche Zeichen der Liebe auf meinem Weg zu hinterlassen, wie Rafiki.“
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|